"Der Tausch von digitalen Lösungen (Services, Fähigkeiten) ist der Handel des 21. Jahrhunderts; Plattformen sind die Boote der Eroberer"; Markus Warg, CIO.de
BEYOND CIRCULARITY
Die Idee der Kreislaufwirtschaft - circular economy - besteht darin ausrangierte Produkte zu recyclen oder zu renovieren, um die darin enthaltenen Materialien und Ressourcen so lange wie möglich zu nutzen. Auch Sharing Konzepte werden im weiteren Sinn dazu gezählt.
Steve Vargo (Vargo, S. L. (2021). Beyond circularity—A Service-dominant (SD) logic perspective. Circular Economy and Sustainability, 1(1), 257-260) Vargo (2021) Beyond Circularity.pdf weist in seinem Beitrag "Beyond Circularity" darauf hin, dass diesem Ansatz ein zutiefst unnachhaltiges Denkmodell zugrunde liegt: die "Goods-Dominant Mindset". Seit der Industrialisierung ist dieses lineare Mindset dadurch charakterisiert, dass Unternehmen aus Ressourcen Wert in Form von Produkten schaffen, die Kunden kaufen, konsumieren und wieder kaufen. Das Problematische dabei liegt darin, dass der Wert mit dem Produkt und dem Besitz des Produktes gleich gesetzt und der Kreislauf immer fortgeführt wird.
Die Digitalisierung und die Serviceökonomie ermöglichen ein grundlegend anderes Mindset: ein "Service-Dominant Mindset". Dabei besteht der Wert für den Kunden im (as a) Service und wird bspw. als Gebrauchsnutzen auch unabhängig vom Besitz des Produktes realisiert.
Die Folgende Graphik veranschaulicht das lineare "Goods-Dominant Mindset":
Und nachfolgend das "Service-Dominant Mindset" als Gegenmodell: Gebrauchsnutzen auch ohne das Produkt zu besitzen.
Lasst uns "Beyond Circularity" denken und leben. As a Service Modelle haben bereits eine Vielzahl physischer Produkte ganz oder teilweise obsolet gemacht: Fotoapparate, Kassettenspieler oder DVD Player sind Beispiele.
Auch Mehrwertservices wie eine digitale Fahrzeugzulassung verändern unsere social practices in Richtung weniger Ressourceneinsatz und mehr Nachhaltigkeit.